Sonntag, 23. März 2014

Die Zeit vergeht zu schnell...

...ich weiß gar nicht, wie die letzten beiden Wochen seit meinem letzten Blogeintrag so schnell vergehen konnten. Dementsprechend viel habe ich auch zu berichten und weiß nicht, wo ich am besten anfangen sollte. Vielleicht erst einmal zu den kleineren schulischen Ereignissen (falls ihr über Abkürzungen stolpert, schaut bitte im Glossar):
  • Am 13.03. hatten wir südafrikanische Matheolympiade. Meine Schule konnte schon vor der ersten Runde einen Rekord aufstellen: die höchste Teilnehmerzahl seit Jahrzehnten an unserer Schule mit über 200 teilnehmenden Schülern. Auch ich sagte mir, dabei sein ist alles! So ging ich also am letzten Donnerstag in unsere Sporthalle, wo alle Schüler einen Aufgabenzettel (auf Englisch und Afrikaans! ;) ) erhielten und 60 min Zeit hatten 20 Aufgaben zu lösen. Prinzipiell war es zu vergleichen mit dem deutschen Känguruwettbewerb – also Multiple-Choice-Aufgaben, allerdings vom Schwierigkeitsgrad her anspruchsvoller, quantitativ aber weniger. Da man allerdings nur 50% der Punkte erreichen musste um in die 2.Runde zu kommen, schafften es auch rund die Hälfte der teilnehmenden Schüler – auch ich! :) Zu Beginn des 2. Terms geht es dann also auf in die zweite Runde...
  • Unsere Schule sammelt Spenden – unter Lehrern und Schülern. Das gesammelte Geld wird dann von anonymen, höhergestellten Beamten aus Swaziland noch einmal verdoppelt. Aber nicht etwa, um die renovierungsbedürftigen Hostels der Forms zu renovieren; Heizungen in unseren Klassenräumen anzubringen, damit wir im Winter nicht mehr mit Wollmütze und Schal im Unterricht sitzen müssen; unsere Naturwissenschaftsräume wieder auf den neusten Stand zu bringen; mehr Geld zu sparen um höhere Stipendien zu vergeben oder um unser Cafeteriaessen zu verbessern – NEIN. Letzten Mittwoch durfte die Schülerschaft voten, wofür sie das Geld (was die Schule noch nicht einmal hat) verwenden möchte: eine elektrische Spielstand-Tafel für die Sporthalle, einen neuen Pool, Flutlichter auf dem Sportplatz, neue Outdoor-Lern-Plätze, einen neuen Computerraum in der neuen Cafeteria (die gerade gebaut wird) oder einen industriellen Schredder für unsere Gärtner... Keiner unter den Schüler und Lehrern versteht darin die Logik – warum etwas Neues schaffen, wenn es doch an dem bereits Vorhandenen genügend zu investieren gäbe? Deswegen gibt es nun auch unter der Schülerschaft ein wenig Aufruhr. Es werden Unterschriften gesammelt, weil wir es nicht zulassen wollen, die Schule mit unnötigem Luxus ausstatten zu lassen, wenn es auch ohne geht und man das Geld gut und gerne für etwas Sinnvolleres verwenden könnte...
  • Letzten Mittwoch, am 19.03.2014, nahm ich mit meinem Französisch Kurs an dem französischen Wettbewerb „La plume d´or“ teil. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb für Zweitsprachler der Französischen Sprache, der von der „Alliance Francais“ (AF - eine französische Organisation zur Verbreitung der französischen Sprache) in Mbabane veranstaltet wurde. Wir hatten keine Ahnung, was uns erwarten würde, als wir nach einem bereits anstrengenden und langen Schultag, am Mittwoch Nachmittag in die Stadt fuhren und zur AF liefen. Als wir die Aufgaben erhielten, stöhnten wir alle auf: 50% des Tests waren Grammatikaufgaben, 30% Allgemeinwissen zu Frankreich und 20% kreatives Schreiben, was wir eigentlich erwartet hatten. Trotz allem hielten wir tapfer durch und machten unsere 2 Stunden zusätzliches Französisch, aber natürlich nicht ohne Hintergedanken: die besten 3 Tests aus Swaziland (da es nicht allzu viele Teilnehmer gab, ist das wahrscheinlich noch ein geringeres Problem) werden nach Frankreich geschickt, wo dann von allen Arbeiten aus der ganzen Welt die besten ausgewählt werden und eine komplett bezahlte Woche in Paris als Preis erhalten! Wenn ihr mir also die Daumen drückt, dann bin ich nächstes Jahr im März in Paris – bleibt aber immer noch sehr unwahrscheinlich! ;)
  • Ansonsten ist Schule zur Zeit echt anstrengend – jeden Tag ein neuer 1000-Wörter-Aufsatz, erste IA´s (Internal Assessments – die ersten Arbeiten, die nicht von unseren eigenen Lehrern bewertet werden sondern nach Cambridge geschickt werden und direkt vom IB korrigiert werden, dementsprechend sehr wichtig) in den Naturwissenschaften, mündliche Prüfungen in Französisch und Englisch, nebenbei noch allerlei Tests und Vorbereitungen für alles, was bis Ende des Terms noch so passieren wird – und das ist eine ganze Menge, dafür dass der Term nicht mehr allzu lang ist...