Sonntag, 25. Mai 2014

Der Sonne so nah

Gestern Nachmittag ging es mit unserer Klettergruppe hinauf auf einen unserer „Schulfelsen“ – genannt Tom. Erschöpft von dem langen Aufstieg, der dünnen Luft und einer erstaunlich heiß strahlenden Sonne genossen wir zunächst einmal eine atemberaubende Aussicht auf unseren Schulcampus und die Umgebung – erstaunlich wie groß unser Campus doch wirken kann. Und dann ging es abwärts: Wir kletterten nicht hoch, sondern seilten uns ab. Das stellte sich als deutlich schwieriger und angsterregender heraus, als es klingen mag. Nach komplizierten Sicherheitsvorkehrungen, mathematischen Berechnungen unseres Kletterlehrers und Notfallanweisungen ging es dann über einen Felsvorsprung hinab und im 90 Grad Winkel ungefähr 20m steil hinunter bis wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Geschafft!Erleichterung! Da vergaß man beinah die wundervolle Aussicht auch auszukosten...

Eine andere Kultur

Was macht man, wenn der Roommate (Zimmergenosse) über das Wochenende nicht da ist? - Man sucht sich einen anderen Freund, mit dem man das Zimmer teilen kann! ;) …. so ging es meiner Mitschülern und mittlerweiler sehr guten Freundin Nayifa (Malediven), die sich sonst ein Zimmer mit Neema (Südafrika) teilt.
Deutsche Schokolade (immer noch die Beste!) und Erdbeeren essend saßen wir also auf Nayifa´s Bett und schauten uns schon zum gefühlten 100sten Mal den Disney-Film „Frozen“ an.
Dann redeten wir – über Regeln und Vorschriften unserer Heimatländer, über Freunde und Familie, Traditionen und Bräuche von Zuhause, Sprachen und Reisen – über unsere Leben. Beide so unendlich verschieden und doch lagen wir beide im gleichen Zimmer in unseren Betten und konnten über die gleichen Dummheiten lachen.
Ist es nicht wundervoll, dass man von so verschiedenen Teilen der Erde kommen kann, sich an diesem einen Platz trifft und es plötzlich Dinge gibt, die einen für ein ganzes Leben verbinden werden?
… Irgendwann fielen uns dann allerdings doch die Augen zu...
5:30 Uhr – der Wecker klingelt, eines der 5 Gebete des Islam steht an. Nayifa schnappt sich ihren traditionellen Teppich und richtet ihn in die entsprechende Richtung. Ich bleibe auf „meinem“ Bett sitzen und betrachte ehrfürchtig und gespannt, was vor sich geht. Nach einer gründlichen Reinigung von Gesicht und Händen verschleiert sie ihr Gesicht, kniet sich hin und betet. Ein Moment unglaublicher Ruhe. Meine Gedanken schweifen zu all den Dingen, über die wir letzte Nacht noch gelacht hatten und ich fange an zu lächeln. Das ist also UWC!

Montag, 19. Mai 2014

Das Ende ist nah...

Schon gut, nicht das Ende der Welt – nein, das Ende meiner ersten Ferien in Afrika!
Es waren schöne und entspannte Ferien, die sich nun mit eben solch einem Wochenende auch verabschiedeten.

Am Freitag Abend trafen wir einen britischen Freund meiner Link Family in einem der eher touristischen Hotels hier in Swasiland. Neben leckerem Essen durfte ich dort noch allerlei interessante Geschichten aus aller Welt erfahren und es ist einfach so faszinierend welche Wege manche Menschen gehen bis sie schließlich herausfinden, wohin sie einmal wollen. Doch auch hinter jedem dieser Wege steckt eine Erfahrung, die einem keiner mehr nehmen kann.


Am Samstag Morgen gingen wir dann auch mit jenem Freund und einem Kollegen meiner Link-Mutti nochmal wandern und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Diese waren dann auch schon wieder verschwunden, als wir uns am Nachmittag zur Abschiedsfeier einer weiteren Kollegin aufmachten, mit deren Tochter (Form 5 in Waterford) ich recht gut befreundet bin. Aufgrund der Arbeit wird die ganze Familie in 2 Wochen nach Singapur umziehen. Es war ein bisschen, als hätte das Wetter den Abschiedsschmerz mitempfunden – seit dem ist es nämlich eisig kalt.
Und so genossen wir den Sonntag am Kaminfeuer beim köstlichem Brunch mit Freunden der Familie …

Für mich wird nun morgen wieder die Schule beginnen und ein weiterer sicherlich ebenso spannender Term wartet auf uns!

The Ways we choose...

“You know, some famous guy once said: 'To travel is better than to arrive.'
And I was like, 'What?'... Because I used to think that there was only one path to take to where you wanna get to be in life. But if you choose that one path, it doesn't mean you have to abandon all the others. I realized that it´s actually what happens along the way, that counts: the stumbles, the falls... and the friendships. It's the journey – not the destination. You just gotta – I guess – trust the future will work itself out like it's supposed to.”

Zitat vom Film “Step up 3” (2010)

Mittwoch, 14. Mai 2014

Wunderschönes Swasiland!

Da der Sommer sich hier nochmal blicken lässt und uns letzte wunderbare sonnige und warme Tage bereitet, haben das meine Link Family und ich über das Wochenende natürlich genutzt.
Am Samstag sind wir in das Wildlife Sanctuary (Naturschutzgebiet) Mlilwane gefahren. Dort kann man mit seinem eigenen Auto auf Safari gehen und da es keine Löwen oder ähnliches gefährliches Getier gibt, auch jederzeit aussteigen und herumlaufen. Laut einer Liste haben wir soweit alle Tiere gesehen – Springböcke, Zebras, Krokodil, irgendeinen Büffel – nur die Nilpferde wollten sich nicht zeigen. Nach einigen kleinen Spaziergängen, vielen Fotos und einem leckeren Mittagessen, ging es dann aber irgendwann auch wieder nach Hause.



Am Sonntag mussten wir dann früh zeitig aufstehen – es ging in den Süden Swasilands, nahe der Grenze zu Südafrika – nach Mahamba Gorge (gorge = engl. Schlucht). Dort sind wir mit einem Freund oberhalb eines Flusses entlang gewandert, konnten Wasserfälle sehen und nach einem langen, schweren Anstieg erreichten wir dann auch die Spitze des Berges, wo wir hinüber nach Südafrika schauen konnten. Eine atemberaubende Aussicht!!!
Zur Belohnung gab es dann am Abend bei Freunden ein leckeres deutsch-afrikanisches Grillen, welches wir noch bis spät in den Abend genossen.

PS: Es gibt auch immer wieder neue Fotos auf der Foto-Seite!

Steinige Wege

Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.

Jean Paul


Die Straße ist ein Albtraum. Schlaglöcher, groß wie Krater, Steine, Felsen, Äste. Schief, gerade, steil und noch schiefer. Doch dann kommen wir an. In einer absolut unberührten Natur. Kein unnatürlicher Laut ist mehr zu hören. Eine Stille, die man nur selten zu Ohren bekommt. Selbst die Vögel flüstern nur, um die Stille nicht zu durchbrechen.
Und dann laufen wir los. Wo uns unser Herz hinführt. Einfach weiter und immer weiter. Nichts kann uns aufhalten – nicht der kleine Bach, kein Felsen, nicht die heiß strahlende Sonne, nicht der lange Weg, den wir noch vor uns haben – denn wir haben ein Ziel vor Augen. Die Spitze des Berges scheint so unendlich weit und mit jedem Schritt, den wir ein kleines Stück höher setzten, scheint sie sich nur noch weiter zu entfernen. Doch wir geben nicht auf. Denn wir haben ein Ziel.
Und so laufen wir unsere Wege – jeder einen ganz eigenen. Keiner weiß, wo es einen hinführen wird und doch laufen wir immer weiter. Einfach weiter. Über Hindernisse und über Umwege. Am Ende werden wir doch genau dort ankommen, wo der Weg, den wir geschaffen haben, uns hinführen sollte.

Für Neugierige...

... für alle, für die Swasiland bisher noch ein weißer Fleck auf der Landkarte gewesen ist, gibt es jetzt in meinem Blog eine kleine Übersicht zu Swasiland in seiner ganzen Vielseitigkeit. ;)
Klickt doch einfach mal hier!

Freitag, 9. Mai 2014

Die ersten beiden Ferienwochen

Gründonnerstag ging es dann also hinaus aus dem Lande! Früh am morgen fuhr wieder einmal unser altbekannter Schulbus nach Johannesburg, von wo aus ich mit Neema (Kenia/USA) und ihrem Bruder nach Pretoria fuhr. Bei Neema Zuhause verbrachte ich dann Ostern und die erste Ferienwoche. Neben allerlei Entspannung – welche wir uns nach anstrengenden und fordernden 3 Monaten redlich verdient hatten – kam natürlich auch das Sightseeing und Shopping nicht zu kurz: So lernten wir viel über die Vergangenheit Südafrikas im Apartheid Museum; machten eine Bustour durch Johannesburg und besuchten Llyod (auch IB1 in Waterford, UK), welcher ein Praktikum im Zoo machte – wir durften sogar die „secret lions“ sehen! ;)


Von da aus ging es dann für mich zurück nach Johannesburg, wo ich bei Mamelang und ihrer Familie eine weitere 1 ½ Woche meiner Ferien verbrachte. Auch dort kam die Entspannung in Form von Schlaf und gutem Essen nicht zu kurz. Nebenbei besuchten wir noch Verwandte, waren shoppen und besuchten ein „Book Lecture“ in der University of the Witwatersrand in Johannesburg.

Und vorgestern ging es dann mit einem durchaus „luxuriösen“ Bus für mich wieder zurück nach Swasiland, wo ich nun die letzte Woche meiner ersten Ferien noch einmal genießen werde ( - ohne auch nur einen Gedanken an den Berg Hausaufgaben zu verschwenden! ;) Zumindest werde ich das versuchen.)

Ein komisches Gefühl...

Ein komisches Gefühl, den Menschen, mit denen man 24 Stunden am Tag in den letzten 3 Monaten verbracht hat, nun Good-bye zu sagen... Ebenso merkwürdig, fühlt man sich, wenn man seine Sachen packt – als würde man gezwungen aus seinem Zuhause auszuziehen...
Einfach unverständlich, dass der erste Term meiner 2 Jahre hier so plötzlich zu Ende gehen soll!
Doch gleichzeitig diese Abenteuerlust und die Freude einmal herauszukommen aus dieser abgeschirmten Welt.

So endete also am Mittwoch vor Ostern mein erster Term – was laut unseren Lehrern bedeutet, dass wir 20% des Lernstoffes des IBs nun hinter uns haben sollen ( oder besser sollten).
Nachdem wir an diesem Tag unser erstes Zeugnis erhielten – mit welchem ich persönlich eigentlich ganz zufrieden sein kann – war für die meisten schon verabschieden angesagt. Für die hier Heimischen ging es nach Hause, für viele weitere zum Flughafen und auf eine Reise in eine andere Welt. Alle weiteren, die noch bis Donnerstag blieben, konnten am Mittwoch Abend eine unterhaltsame V-Show der Form 5s genießen. Dabei handelt es sich um eine Art Talenteshow, die jeder Form 5 Jahrgang (die Klassenstufe vor IB) organisieren muss – und so sahen wir an diesem letzten gemeinsamen Abend viele Tänzer, Sänger, Comedians, Musiker und ganz Ausgefallenes.
Und auch wenn der Abschied schwer viel – es war doch ein schöner Abschied! :)