Mittwoch, 13. August 2014

ACHTUNG NICHT VERPASSEN!

Infoveranstaltung zu UWC und Waterford am Donnerstag, dem 04.09.2014 um 17 Uhr in der Aula des Karl-Schmidt-Rottluff Gymnasiums

Nun ist es also soweit – Abflug am 08.08.

Seit einigen Stunden sitze ich nun schon hier – auf dem Flughafen in Johannesburg. Heute morgen um 4 Uhr aufgestanden, um den Koffer zu packen und das Zimmer sauber zu verlassen. Dann 6 Uhr in den Schulbus gestiegen, der letztendlich dann aber doch erst eine Stunde später losfuhr – Swasipünktlichkeit Zeit eben. ;) Nach den üblichen 8 Stunden Busfahrt zwischen Koffern, Laptops und den Schultern der anderen Schüler kamen wir dann heil hier an. Abschied nehmen fiel schwer – selbst mit dem Wissen in bereits 4 kurzen Wochen alle wiederzusehen. Swasiland und insbesondere Waterford sind eben doch in den letzten 8 Monaten allen ans Herz gewachsen und zu einer zweiten Heimat geworden.
Auf der anderen Seite steigt inzwischen die Aufregung. In einer Stunde ist Boarding Time und dann sitze ich wieder im Flugzeug – wie vor 8 Monaten. Und wie vor 8 Monaten werde ich dann in beinah 11 Stunden mein Ziel erreichen. 8 Monate scheinen eine lange Zeit, doch sind diese 8 Monate für mich schneller vergangen, als alle Monate vor dieser Zeit. Ähnlich wird es mir sicherlich auch in den nächsten 4 Wochen ergehen, wenn ich versuchen werde so viel wie möglich von meiner deutschen Heimat aufzusaugen.
Ich freue mich euch alle wiederzusehen!

My lovely Waterfordians,
I am going to miss you all so badly over the coming 4 weeks! However I hope you all enjoy your holidays and that everyone finds some rest before the last exhausting term starts.
Travel safely and see you in 4 weeks!

You only live once – YOLO!

There is a time, you will leave UWC, but UWC will never leave you!“
- Ronny Mintjens

Alle Schüler sind versammelt zur wöchentlichen Morgenversammlung. Normalerweise nichts besonderes. Doch dieses Mal ist es anders.
Ein Belgier steht auf der Bühne. Groß, breitschultrig und dominant. Doch dann beginnt er seine Präsentation mit einem Witz und die Spannung zwischen Publikum und Fremdem ist gelöst. Berichte folgen, wie er sich gegen die Armee entschied, doch für den Beruf eines Lehrers. Sein erster Job – in Waterford, am Ende der Welt in Swasiland. Um die so fremde Kultur etwas näher kennenzulernen, beginnt er mit der Sportart, die die Welt vereint – Fußball. Im heimischen Fußballteam entdeckt er nicht nur Swasi Traditionen, sondern findet eine neue Leidenschaft. Später heiratet er eine Swasi. Nach 6 Jahren ein Angebot von einer internationalen Schule in Tanzania. Auch dort spielt er Fußball und wird zum Fußball Coach. Von dort geht es nach Quatar, wo er nun den Beruf des Lehrers aufgibt und als Coach für die U19 Nationalmannschaft arbeitet. Anschließend geht es nach Süd- und Nordkorea. Das Ungewisse hat seinen Reiz und er möchte es entdecken und helfen. Inzwischen ist er wieder Lehrer am UWC in Hongkong. Eine Lebensgeschichte, die berührt und noch lange nicht zu Ende ist...

... Now you probably ask yourself: Where does he find the time to do all this? Well, I don´t find it, I just take it. Remember: You only live once!“

Chor Tournee in Südafrika

Es begann mit der ruhigsten Busfahrt nach Johannesburg, die ich bisher erlebt hatte. Keiner gab auch nur einen Mucks von sich – jeder war aufgeregt und gespannt auf die nächsten 5 Tage. Angekommen in der Herberge hatten wir noch nicht einmal die Zeit unsere Sachen auszupacken, denn gleich begann eine musikalische Probe.
Die nächsten Tage mussten wir immer zeitig aufstehen. Nach dem Frühstück gab es eine musikalische Probe und dann ging es mit dem Bus zu unseren verschiedenen Zielen. Das war mal eine Highschool mal eine Preschool. Dann eine Kirche. In den Schulen hatten wir meist einen Workshop gemeinsam mit dem Chor der jeweiligen Schule. Sie brachten uns einige Techniken und Lieder bei und sie lernten von uns. In den Kirchen sangen wir in Messen. Während unseres freien Tages machten wir eine Tour durch Soweto – sangen gemeinsam mit ein paar Straßenjungs, sangen vor dem Mandela Haus, in der Regina mundi Kirche, wo die Apartheidbewegung ihre Wurzeln hat und auf dem Hector Pieterson Platz.
Es waren wahnsinnig anstrengende Tage. Lang und äußerst kräfteraubend. Trotz allem hatten wir Spaß und das Schönste überhaupt: zu sehen, wie Musik verbinden kann und wie dankbar Menschen für ein klein wenig Musik sind.

© Kim - Choir tour

Freundschaften in aller Welt


 
Zur Freundschaft gehört,
dass wir einander gleichen,
einander in einigem übertreffen,
einander in einigem nicht erreichen.
- Jean Paul



School Music Concert – 26.07.2014

Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber schweigen unmöglich ist.

Victor Hugo

Ehemalige waren überall zu finden. Auf dem ganzen Campus. Es war Alumnitreffen in Waterford. Doch plötzlich 17 Uhr war Stille auf dem Schulgelände und kein Mensch mehr zu sehen. Jeder war da, wo für wenige Stunden die Musik spielen sollte – beim School Music Concert des zweiten Terms. Es verlief ebenso erfolgreich wie bereits unser erstes Musikkonzert. Stille, Jubel und Gratulationen vom Publikum gaben uns da auch Recht. Sogar alle Ehemaligen waren stolz sagen zu können, sie sind (immer noch) Teil dieses Ganzen.

© Connor Baer - Music Concert

Glam Trash Fashion Bash!!! - Sternchen, Stars und Mode

Es war eine lange Vorbereitungszeit. Monate im Voraus begannen viele Schüler sich schon die ersten Gedanken zu machen. Doch all dieses Schuften und Arbeiten lohnte sich, denn GLAM TRASH FASHION BASH war ein voller Erfolg.
Der Veranstaltungssaal war voll. Schüler, Lehrer und viele Gäste von außerhalb füllten ihn. Auf der Bühne saßen die VIP Gäste und die Jury – ein weltberühmtes Model aus Swasiland; zwei Ehemalige aus Waterford, die Kunst und Design studierten; ein Modedesigner aus Südafrika. Vor den Türen standen die Fotografen Schlange und Gruppenfotos wurden geschossen. Ein jeder steckte in den modischsten Kleidungsstücken, die der Kleiderschrank hergeben konnte. Schließlich erwartete uns alle die große, jährliche Modenschau.
Zeitungen, Regenschirme, Plastikbecher, Schallplatten und Skatkarten – alles Recyclebare verwendeten die jungen Designer aus Waterford um ihren Models einen besonders spektakulären Auftritt zu bescheren. Musikeinlagen verschiedener Gruppen und leckere Muffins lockerten die Stimmung zusätzlich noch etwas auf. Nach über zwei Stunden wurden die kreativsten Werke mit Preisen und langem Applaus belohnt.

© Connor Baer - Glam Trash Fashion Bash

Missing school...oder die kleinen Dinge

Es ist komisch, wie sehr man anfängt die kleinsten Dinge am Leben in Waterford zu vermissen. Selbst die Dinge, von denen man in der ersten Woche noch dachte, man könnte sich nie im Leben daran gewöhnen. Dinge, die einem gar nicht so sehr auffallen, wenn man so durch den stressigen Alltag des IBs jagt und keine Zeit findet über so etwas nachzudenken. Dinge, die man erst anfängt zu vermissen, sobald man sie nicht mehr hat. Das mögen Dinge sein, wie der kleine Raum – der in der ersten Woche noch wie eine dunkle Gefängniszelle auf mich wirkte und den ich nun inzwischen mein Zuhause nennen kann. Das können selbst die kalten Duschen sein, die einem am Morgen übrigbleiben, wenn man nicht zeitig genug aufwacht. Oder die laute Musik vom Nachbarraum um 1 Uhr morgens, die alle im Korridor inzwischen schon auswendig können. Einfach alles – denn irgendwie gehört das alles eben zum Leben in Waterford.
Doch im Besonderen sind es wohl die Menschen, die Waterford zu so etwas Besonderem machen. Jeder einzelne von ihnen – selbst wenn man mit vielen noch nicht einmal mehr als ein paar Sätze wechseln konnte. Jeder ist ein Teil dieses Ganzen und jeder trägt seinen Teil zu dieser Gemeinschaft bei.
Umso komischer ist es dann, sich das Hostel ohne die IB2s vorzustellen. Selbst wenn man sie die meiste Zeit nur über ihren Büchern sitzen und lernen sieht, sie gehören doch dazu und in nur noch wenigen Monaten wird keiner von ihnen mehr in unserem Common Room zu finden sein.
So kommt es eben, dass sich eines Abends alle Mädchen im Girls Hostel versammeln – zur großen Versteigerung der Klamotten und Habseligkeiten der IB2s. Denn schließlich passt nicht so viel in den Koffer wie man gerne mitnehmen möchte... Und das Wichtigste sind immer noch all die Erfahrungen und gemeinsamen Momente, die uns keiner mehr nehmen kann und für die wir noch nicht einmal Übergepäck bezahlen müssen! ;)

Des Königs Geburtstag

Okay, eigentlich ist es noch nicht einmal der jetzige König, dessen Geburtstag wir am 22.07. feiern, sondern sein verstorbener Vater. Doch aus irgendeinem Grund scheinen solche Geburtstage besonders wichtig zu sein in der Waterford Kultur, denn es sind die einzigen Feiertage, die wir haben. So waren alle überglücklich, als sie dann endlich am Dienstag ausschlafen konnten. Wir mussten noch nicht einmal zur gewohnten Frühstückszeit in der Cafeteria sein, denn uns wurde ein großer und langandauernder Brunch geboten – mit allen „Leckereien“, die die Schulküche so anbieten konnte. Und es war sogar ziemlich gut!
Außerdem fand sich auch eine recht große Gruppe an Schülern zusammen, die mit einem der Schulbusse nach Ezulwini (nächstgelegene größere Stadt) ins Einkaufcenter fuhr – solch eine Gelegenheit hat man ja schließlich auch nicht alle Tage. Natürlich musste bei solch einem Anlass dann auch gleich noch ein Film geschaut werden – im einzigen Kino des ganzen Landes mit vier winzigen Kinosälen. Nur schade, dass, wenn man einen traurigen Film mit vielen ruhigen Momenten schaut, man vom Kinosaal nebenan jedes Mal mit Action-Geräuschen und Musik zugedröhnt wird – aber das ist nun einmal Swasiland! :)
Als wir dann am Dienstag Abend erschöpft wieder im Hostel ankamen, musste aber natürlich auch noch Unterrichtsstoff getan werden, sodass der Tag schließlich doch nicht ganz so feierlich endete.

Die Kunst des Lebens

Manche Menschen haben ihre Begabung noch nicht entdeckt. Andere sind vielseitig begabt. Und wieder andere haben ein ganz besonderes Talent. In Waterford haben wir von allem etwas.
Am Freitag, dem 25.08. konnte eine ganze Bandbreite von ihnen ihr Talent im wortwörtlichen Sinne zur Schau stellen – die Kunstausstellung 2014 unserer Schule wurde eröffnet. Kunstschüler des IBs und der Forms füllten die Ateliers oder Ausstellungsräume mit all ihren Kunstwerken, welche dort über das ganze Wochenende für alle zu sehen waren.
Zur feierlichen Eröffnung erschienen alle festlich gekleidet. Reden wurden gehalten, mit einem Glas „Glühwein“ (= aufgewärmter Traubensaft mit Zimt! ;) ) wurde angestoßen und überall sah man Grüppchen von Schülern, Lehrern und Gästen über eines der Kunstwerke diskutieren. Von abstrakter Kunst über Skulpturen bis hin zu Selbstporträts war alles in reicher Vielfalt und mit höchster Qualität vorhanden. In jeglicher Hinsicht also ein echter Genuss!

"Unseen and Unknown" by Allison v. Hirschberg