Montag, 13. Juli 2015

My friends are the craziest people in the world, but I love them!

Gemeinsam Spaß haben und das auch noch zu einem guten Zweck? Ich würde sagen, das klingt nach „Mission erfüllt“!


Wie in jedem Jahr fand letztes Wochenende die Waterfordian Fête statt – ein Event zum Sammeln von Spenden für unsere gemeinnützigen Community Service Projekte. Die verschiedenen Tutorgruppen boten eine Vielfalt an Aktivitäten und Leckereien an. So konnte man chinesisch oder portugiesisch essen, sich beweisen bei einer hitzigen Kissenschlacht, in der Tombola eine Kaffeemaschine gewinnen, Lehrer und Mitschüler ins „Gefängnis“ bringen lassen, welches aus zwei zusammengeschobenen Hockeytoren bestand und so weiter. 


Meine Freunde und ich nutzten den Tag fleißig um wieder einmal all dem Schulstress zu entfliehen. Das gelang uns prächtig und so hatten wir jede Menge Spaß. Dass der Berg an Schulaufgaben am nächsten Tag aufgearbeitet werden musste, wurde in jenen Momenten vergessen. Und so saßen wir eben alle gemeinsam im „Gefängnis“, warfen uns Kissen ins Gesicht, aßen Kuchen und gewannen leider nicht die Kaffeemaschine. Oh, und wer isst den bitteschön sein Eis, wenn man damit genauso gut auch eine Ice - Cream - Schlacht anfangen kann? ;) 


Es war ein Tag voller Freude, Freundschaft, Sonnenschein.

Das Paradise unter Palmen – Mozambique Part 2

Life´s a BEACH! :D


Nach eben jenem äußerst afrikanischen Abenteuer konnten wir die letzten 5 Tage unseren Midtermbreak, unser verlängertes Wochenende, also in Mozambique genießen. Das hier soll keine Werbeaktion werden, doch muss ich sagen, dass die Lodge, in der wir diese letzten Tage verbracht haben eine richtig gute Wahl war und ich die jedem nur empfehlen kann, der mal in diese Richtung Urlaub machen will. Um einen kleinen Eindruck zu bekommen, könnt ihr ja mal hier schauen!

 
  

So verbrachten wir also die meiste Zeit am Strand in der Sonne (ja, ganz ohne Sonnenbrand! ;) ), ab und an dann eine selbstgekochte Mahlzeit (wenn  schon mal am Meer, muss man auch einen riesigen Fisch kaufen und auf eine west-afrikanisch-maledivische Art zu bereiten, nicht wahr? ;p) und abends meist ein wenig Schularbeit. Einen Abend hatten wir dann Movie Night, einen anderen Abend hatten wir Spaß Karaoke zu singen und zu tanzen. Wir hatten definitiv unseren Spaß und unsere Erholung von all dem Stress in der Schule!!!





Freundschaft <3

Von vollen Bussen und Meeresrauschen – Mozambique Part 1

Da saßen wir vier also in dem Schulbus nach Maputo und bekamen unsere erste und wohl auch letzte Portugiesisch-Unterrichtsstunde um größeren Missverständnissen in den nächsten 5 Tagen zu entgehen. 

Nach 5 Stunden in Maputo angekommen, wurden wir von der Mutter einer Freundin ins vollgestopfte Auto gepackt und zur Bushaltstelle gefahren. Dort standen wir dann inmitten portugiesisch schreiender Busfahrer. Ich kam mir vor wie im Mittelalter mit all den Marktschreiern, die ihre Produkte zur Schau stellten. Nicht nur Busfahrer warben mit den besten Preisen um die meisten Mitfahrer, nein, auch von Sim-Karten und Sonnenbrillen über Früchte und Chips bis hin zu Tampons und Duschbad konnte man alles zu überhöhten Preisen erwerben. Nachdem wir dann herausgefunden hatten, dass es zu der Stadt, bei der sich unsere gebuchte Lodge befinden sollte, keinen Transport gab, wussten wir erstmal nicht weiter. In diesem Fall war es äußerst hilfreich eine Mutti mit portugiesischem Blut in den Adern dabei zu haben, die dann eben in jener Sprache genauso anfing  herumzuschreien,  um uns an einen der Busfahrer „zu verkaufen“. So fanden wir letztendlich einen Busfahrer, der uns anbot bis in den Norden zu unserer Lodge zu fahren – natürlich nur gegen genügend Bezahlung. Aber so ist das nun mal in einer kapitalistischen Welt…

Wir packten also unsere Koffer in den Bus und setzten uns in die letzte Reihe hinter einige Mosambikaner mit kleinen Kindern, einige ältere Herrschaften und ein paar junge Leute. So saßen wir dort. Unsere Reise bezahlt und warteten auf die Abfahrt, da der Bus bereits recht voll erschien. Wir warteten… und warteten. Eine weitere Person stieg ein. Wir warteten. Noch eine Mutter mit Kleinkind kam hinzu. Wir warteten weiter. Eine junge Dame kam hinzu. Es wurde festgestellt, dass nicht genügend Platz im Kofferraum ist, also schnallte man einige der Gepäckstücke mit einem dünnen Seil, das während des Prozesses des Aufschnallens auch mehrmals zerriss,  auf´s Dach des Transporters. Wir warteten noch immer. Langsam wurde es heiß und immer enger. Die nächste Person kam hinzu. Und wir warteten. Am Ende unserer Wartezeit saßen in einem Fahrzeug, das laut deutschem Recht nur 12 Mitfahrer haben dürfte, genau 19 Leute (die Kleinkinder auf den Schößen nicht mitgerechnet). Ihr könnt euch also vorstellen, dass es mehr als voll und die Außentemperatur von ungefähr 30°C innerhalb des Fahrzeugs nicht mehr auszuhalten war!

Auf der Fahrt wurde christliche Gospelmusik gespielt. Die Kleinkinder fingen hin und wieder an zu schreien und ein seltsamer Geruch verbreitete sich in dem Kleinbus. Wir in der letzten Reihe vertrieben uns die Zeit mit lustigen internationalen Spielen. Irgendwann fingen wir Mädels dann auch an uns an dem Kleinkind auf der Sitzbank vor uns zu erfreuen. 



Nach circa 2,5 Stunden hielt das Fahrzeug. Doch nicht etwa um uns alle an unserem Endziel herauszulassen. Nein. Der Busfahrer rannte hinter das Fahrzeug und wir dachten alle „Oh Mist, jetzt sind die Koffer weg.“. Doch plötzlich stiegen auch alle anderen männlichen Wesen im Fahrzeug aus. Schaute man dann hinter das Fahrzeug konnte man eine Reihe Männer am Rand der Straße, aufgereiht wie auf der Hühnerstange stehend, pinkeln sehen. Was für eine Aussicht!

Tja. Die Fahrt, die theoretisch nur 3,5 Stunden dauern sollte, kam dann nach 5 Stunden zu einem endgültigen Halt. Uns drückte allen schon die Blase und unsere Mägen machten auch nicht gerade die freundlichsten Geräusche, doch für uns vier ging es noch ein wenig weiter, da wir ja noch bei unserer Lodge ankommen wollten.

Irgendwann spät im Dunkeln, schon halbschlafend, kamen wir dann in unserem Zuhause für die nächsten 5 Tage an. Verschwitzt, müde, doch zufrieden hörten wir dann das Meer rauschen…

Sonntag, 12. Juli 2015

Spread the word of the world

Er kommt aus Toronto in Kanada. Er besuchte eine normale, staatliche Schule. Er fing an Journalismus an einer mehr oder weniger internationalen Universität in den USA zu studieren. Und dann geschah, was das Schicksal für ihn vorgesehen hatte: er hatte etwas in seinem Stundenplan verwechselt und stand nicht vor der Tür seines eigentlichen Kurses, sondern vor der Tür für Radiorundfunk. Da er nun schon mal da war, fragte er den Professor, ob es möglich wäre für diese Stunde mit in der Klasse zu sitzen. Letztendlich gefiel ihm der Kurs so gut, dass er beschloss dort zu bleiben. Als es dann ein paar Jahre später hieß, er müsse eine Diplomarbeit schreiben, stand er vor der Frage, was er schreiben solle. Er wollte etwas über Bildung schreiben, doch nicht die „normale“ Bildung, die er erhalten hatte. Und so stieß er auf die United World Colleges… Das ist Ari. 

Was er nun macht? Er reist um die Welt von UWC zu UWC und sammelt Stories von Schülern aus allen Ecken der Welt. Manche von ihnen veröffentlicht er als Radiogeschichte, über andere schreibt er ein Gedicht und wieder andere bleiben einfach nur zwischen ihm und der Person, zu der die Geschichte gehört. Geschichten müssen erzählt werden. Sonst werden sie vergessen. Sonst wird sich niemand jemals erinnern. Sie müssen erzählt und verbreitet werden…

Vor zwei Wochen war er in Waterford. Einige Geschichten werden auch von hier bald veröffentlicht sein. Wer sich dafür interessiert, sollte mal seine Website besuchen!

Eisteddfod – ein walisisches Festival

Da war es also – das erste kulturelle Event, dessen Verantwortung einmal nicht in den Händen meiner Mitstreiter und mir lag. Nein, ganz im Gegenteil. Wir konnten uns zum ersten Mal seit langem zurücklehnen und das Event entspannt von der anderen Seite betrachten. Ganz so einfach war das Zurücklehnen dann doch nicht, so dass wir letztlich aufsprangen und halfen, wo es den „Neulingen“ in dem Job noch zu helfen gab.  

Und so lief das erste Festival namens „Eisteddfod“ beinah ganz ohne unsere Hilfe über die Bühne. Es wurde gesungen, walisisch getanzt, gedichtet und selbst Lehrer standen auf der Bühne und gaben Gedichte aus jungen Jahren wieder. Am Ende gab es eine festliche Zeremonie mit frischen Keksen und Kuchen traditionell aus Wales. Warum gerade ein walisisches Festival gefeiert wurde? Nun, man muss auch den kleineren kulturellen Gruppen der Schule einmal Aufmerksamkeit bieten. Und zumeist weiß man über jene Kulturen recht wenig…