Sonntag, 2. Februar 2014

Fun and Social Service

Am Freitag erwartete uns wieder einmal ein großes Event: Karaoke-Night!!! :)
Die Woche über wurden Lied-Ideen in den Hostels gesammelt und am Donnerstag musste jeder Korridor ein Liedlos ziehen, welches dann gemeinsam als Corridor-Performance am Freitagabend dargeboten werden musste. Unsere Hostel-Eltern, ein IB2-Schüler und eine Lehrerin bildeten die Jury. Preis für die beste Performance: ein Korb gefüllt mit Essen (durchaus verlockend für uns - aufgrund des sonst sehr einseitigen Speiseplans) !
Wir hatten solch einen Spaß an diesem Abend!!! Einige Gruppen improvisierten einfach und konnten den Text noch nicht einmal annähernd (so wie mein Korridor – aber wir hatten Spaß und haben uns halb tot gelacht auf der Bühne), andere zeigten spontane Tanzeinlagen oder extrem kreative Outfits (ein Jungs-Korridor kam in Pyjama-Ganzkörper-Anzügen – da gab es Kühe- , Leoparden- , Regenbogen-,Wolken-Anzüge) und wieder andere hatten eine perfekt einstudierte Performance und Solosänger. (Ich würde euch ja gerne einige sehr amüsante Videos hochladen, aber das ist mir mit dem Internet hier leider nicht möglich...). Am Ende gewannen die Day-Students, welche bereits im letzten Jahr gewonnen hatten. So haben wir zwar leider nichts von den Leckerbissen abbekommen, aber Hauptsache wir hatten unseren Spaß – und den hatten wir definitiv!

Für jeden, der wollte (und selbstverständlich wollte ich), stand gestern ein Community-Service- Projekt auf dem Programm: eine Gruppe Jugendlicher vom Mpaka Refugee Camp (Flüchtlingslager) Swaziland sollte in die Schule kommen und mit uns Schülern verschiedene Stationen durchlaufen.
Als wir, eine Gruppe von ca. 20 Waterfordlern, am Morgen am Main Gate standen und dem ankommenden Bus zuwinkten, kamen uns dann rund 65 junge Menschen zwischen 9 und 27 Jahren entgegen. Sie waren alle so glücklich einmal raus aus ihrer tristen alltäglichen Welt zu sein und es muss wohl ein richtiger Kampf gewesen sein, einen Platz in dem Bus zu ergattern. Welcher europäische Jugendliche würde sich danach drängeln am Wochenende in eine Schule zu fahren um über seine Zukunft zu sprechen? Denn das taten wir dann: Wir begannen den Tag mit Kuchen und Diskussionen über Ausbildung, Bewerbungen und allgemein die Zukunft. Mit den Älteren schrieben wir Bewerbungsbriefe und sprachen über Studium und Universität, mit den Kleineren sprachen wir über ihre Wünsche, die Schule etc. . Es ist beeindruckend und irgendwie beängstigend zugleich, wenn dir ein 9-jähriges Mädchen voller Ernst und Leidenschaft erzählt, dass es eine Ärztin werden möchte, weil es seiner Mutter das Augenlicht wiedergeben möchte. Nach einer Stunde mit sehr tiefgründigen, berührenden Gesprächen starteten wir mit dem sportlichen Teil des Tages: Klettern, Basketball, Volleyball, Tanzen und weitere Aktivitäten wurden in verschiedenen Stationen angeboten. Ich half beim Klettern aus und sicherte die wilden Kinder, die ohne jegliche Angst und Scheu einfach an der Kletterwand hinaufturnten– wohingegen die Älteren zunächst sehr skeptisch waren Vertrauen zu einer Jüngeren zu haben, dann aber umso dankbarer waren, wenn sie heil den Boden wieder erreichten. Es war ein unglaubliches Gefühl zu sehen, mit welch einfachen und für uns so selbstverständlichen Dingen man Menschen glücklich machen kann! (Ein Bild findet ihr hier!)
Nach dem Mittagessen mit vielen interessanten Gesprächen musste die Gruppe leider wieder gehen. Aber es wird ein nächstes Mal geben, auf das sich bereits jetzt schon sowohl die Mpaka-Camp- Bewohner als auch die Waterford Schüler freuen!

PS: Es gibt einen durchaus sehr interessanten Zeitungsartikel über meine Schule in dem aktuellen Magazin GEO (Ausgabe Feb. 2014) zu lesen – es lohnt sich also, sich mal solch eine Zeitschrift zuzulegen!