5:30
Uhr klopft es an meiner Tür, ein Geburtstagsständchen wird
gesungen. Dann soll ich duschen gehen. Als mir dann 6 Uhr morgens
meine Freunde Geschenke in die Hände drücken mit den Worten „Lass
uns mal eine Runde gehen!“, blicke ich noch müde und verwundert
drein. Schließlich ist es noch dunkel draußen und das Hostel wurde
gerade erst aufgeschlossen. Doch bald verstehe ich...
Wir
wandern unseren Schulberg hinauf – meine Geschenke muss ich
natürlich selbst hinauf tragen. Ein bisschen wie die Lasten des
Lebens, die mit jedem Lebensjahr ein wenig schwerer auf dem Rücken
wiegen. Jeder Schritt, den ich den Berg hoch steige, kommt wir vor
wie ein Schritt auf dem langen Weg, der noch vor mir liegt – steil,
beschwerlich doch irgendwie reizvoll. Der Anfang ist getan, doch bis
zum Ziel fehlen noch einige Schritte... Stolpern, Hinfallen und
wieder Aufstehen... Jeden Tag, ein Leben lang.
Als
wir oben ankommen, geht die Sonne gerade auf – perfektes Timing!
Und dann darf ich auch endlich meine Geschenke auspacken –
niedliche, kleine Dinge mit Erinnerungen an die Zeit, die wir alle
bereits miteinander verbringen durften. Ein Paket aus der Heimat ist
auch dabei.
Anschließend
treten wir den Rückweg an, verlaufen uns ein wenig im Gebüsch und
hätten beinah das Frühstück verpasst. Doch wir waren alle
glücklich – und ich wohl der glücklichste Mensch der Welt.