Samstag
morgen, die ersten Sonnenstrahlen schaffen es gerade über unseren
Schulberg. Bereits zu so früher Stunde steht eine Gruppe motivierter
Schüler in der Turnhalle, packt riesige Rucksäcke mit Seilen,
Kletterschuhen, Helmen und sonstigem Zubehör voll und versucht diese
dann irgendwie in den kleinen, alten, blauen Schulbus zu stopfen,
sodass auch noch genügend Platz zum Sitzen bleibt. Nach einem
ausgiebigen Frühstück verabschieden wir uns also vom Campus und
machen uns auf den Weg ins Nachbarland.
Dort
angekommen werden zunächst einmal die Zelte aufgebaut und
Schlafsäcke verteilt – für jeden zwei, schließlich campen wir im
afrikanischen Winter. Und dann geht es auch schon auf in die Wildnis.
Über Stock und Stein, Felswand und Klippe schlagen wir uns durch,
bis wir irgendwo Halt machen. Vor einer riesigen orangebraunen
Felswand. „Let´s do this!“ heißt es und das, was zuvor noch so
sorgfältig eingepackt wurde, wird nun aus den Rucksäcken gezerrt.
Der
Erste hat es immer am schwierigsten. Erst wenn der erste
Sicherheitspunkt erreicht und das Seil eingespannt ist, kann man
zumindest nicht mehr allzu weit fallen. Doch dann geht es weiter zum
zweiten und zum dritten Punkt, jedes Mal einige Meter Seil, die einen
nach unten befördern, wenn man nicht rechtzeitig ankommt.
Nervenkitzel pur. Angekommen am Gipfel erwartet jeden eine
fantastische Aussicht. Ein Märchenwald, eingebettet zwischen all den
gigantischen Bergen und verzaubert von den funkelnden
Sonnenstrahlen. Ein Traum.
Wir klettern bis die untergehende Sonne es nicht mehr zulassen will. Mit der Dunkelheit kommt auch die Kälte, doch das kleine Feuer am Rande unseres Lagers wärmt uns alle wieder auf. Suppe, Marshmallows und heiße Schokolade füllen dann auch die hungrigen Mägen zur Zufriedenheit. Nach langen Gespräche und vielen lustigen Diskussionen wird es dann langsam leise im Camp und jeder fällt in einen tiefen erholsamen Schlaf.
Am
nächsten Morgen fällt es schwer aus den Schlafsäcken zu kommen.
Die Kälte und der Frost wollen es nicht zulassen. Trotz allem lockt
ein leckeres Frühstück und die Aussicht auf einen weiteren
spannenden Klettertag.
Als
alles zusammengepackt ist, geht auf die andere Seite der Klippe.
Wieder gibt es schwierige Klettersteige und zerkratze Hände, doch
nach Sonnenuntergang sitzen alle glücklich und zum Großteil heil im
kleinen Schulbus. Auf dem Weg nach Swasiland. Nach Waterford und in
unsere Zimmer, wo ein Berg Hausaufgaben darauf wartet gemacht zu
werden.