Es
ist komisch, wie sehr man anfängt die kleinsten Dinge am Leben in
Waterford zu vermissen. Selbst die Dinge, von denen man in der ersten
Woche noch dachte, man könnte sich nie im Leben daran gewöhnen.
Dinge, die einem gar nicht so sehr auffallen, wenn man so durch den
stressigen Alltag des IBs jagt und keine Zeit findet über so etwas
nachzudenken. Dinge, die man erst anfängt zu vermissen, sobald man
sie nicht mehr hat. Das mögen Dinge sein, wie der kleine Raum –
der in der ersten Woche noch wie eine dunkle Gefängniszelle auf mich
wirkte und den ich nun inzwischen mein Zuhause nennen kann. Das
können selbst die kalten Duschen sein, die einem am Morgen
übrigbleiben, wenn man nicht zeitig genug aufwacht. Oder die laute
Musik vom Nachbarraum um 1 Uhr morgens, die alle im Korridor
inzwischen schon auswendig können. Einfach alles – denn irgendwie
gehört das alles eben zum Leben in Waterford.
Doch
im Besonderen sind es wohl die Menschen, die Waterford zu so etwas
Besonderem machen. Jeder einzelne von ihnen – selbst wenn man mit
vielen noch nicht einmal mehr als ein paar Sätze wechseln konnte.
Jeder ist ein Teil dieses Ganzen und jeder trägt seinen Teil zu
dieser Gemeinschaft bei.
Umso
komischer ist es dann, sich das Hostel ohne die IB2s vorzustellen.
Selbst wenn man sie die meiste Zeit nur über ihren Büchern sitzen
und lernen sieht, sie gehören doch dazu und in nur noch wenigen
Monaten wird keiner von ihnen mehr in unserem Common Room zu finden
sein.
So
kommt es eben, dass sich eines Abends alle Mädchen im Girls Hostel
versammeln – zur großen Versteigerung der Klamotten und
Habseligkeiten der IB2s. Denn schließlich passt nicht so viel in den
Koffer wie man gerne mitnehmen möchte... Und das Wichtigste sind
immer noch all die Erfahrungen und gemeinsamen Momente, die uns
keiner mehr nehmen kann und für die wir noch nicht einmal Übergepäck
bezahlen müssen! ;)