Am
Freitag erwartete uns wieder einmal ein großes Event:
Karaoke-Night!!! :)
Die
Woche über wurden Lied-Ideen in den Hostels gesammelt und am
Donnerstag musste jeder Korridor ein Liedlos ziehen, welches dann
gemeinsam als Corridor-Performance am Freitagabend dargeboten werden
musste. Unsere Hostel-Eltern, ein IB2-Schüler und eine Lehrerin
bildeten die Jury. Preis für die beste Performance: ein Korb gefüllt
mit Essen (durchaus verlockend für uns - aufgrund des sonst sehr
einseitigen Speiseplans) !
Wir
hatten solch einen Spaß an diesem Abend!!! Einige Gruppen
improvisierten einfach und konnten den Text noch nicht einmal
annähernd (so wie mein Korridor – aber wir hatten Spaß und haben
uns halb tot gelacht auf der Bühne), andere zeigten spontane
Tanzeinlagen oder extrem kreative Outfits (ein Jungs-Korridor kam in
Pyjama-Ganzkörper-Anzügen – da gab es Kühe- , Leoparden- ,
Regenbogen-,Wolken-Anzüge) und wieder andere hatten eine perfekt
einstudierte Performance und Solosänger. (Ich würde euch ja gerne
einige sehr amüsante Videos hochladen, aber das ist mir mit dem
Internet hier leider nicht möglich...). Am Ende gewannen die
Day-Students, welche bereits im letzten Jahr gewonnen hatten. So
haben wir zwar leider nichts von den Leckerbissen abbekommen, aber
Hauptsache wir hatten unseren Spaß – und den hatten wir definitiv!
Für
jeden, der wollte (und selbstverständlich wollte ich), stand gestern
ein Community-Service- Projekt auf dem Programm: eine Gruppe
Jugendlicher vom Mpaka Refugee Camp (Flüchtlingslager) Swaziland
sollte in die Schule kommen und mit uns Schülern verschiedene
Stationen durchlaufen.
Als
wir, eine Gruppe von ca. 20 Waterfordlern, am Morgen am Main Gate
standen und dem ankommenden Bus zuwinkten, kamen uns dann rund 65
junge Menschen zwischen 9 und 27 Jahren entgegen. Sie waren alle so
glücklich einmal raus aus ihrer tristen alltäglichen Welt zu sein
und es muss wohl ein richtiger Kampf gewesen sein, einen Platz in dem
Bus zu ergattern. Welcher europäische Jugendliche würde sich danach
drängeln am Wochenende in eine Schule zu fahren um über seine
Zukunft zu sprechen? Denn das taten wir dann: Wir begannen den Tag
mit Kuchen und Diskussionen über Ausbildung, Bewerbungen und
allgemein die Zukunft. Mit den Älteren schrieben wir
Bewerbungsbriefe und sprachen über Studium und Universität, mit den
Kleineren sprachen wir über ihre Wünsche, die Schule etc. . Es ist
beeindruckend und irgendwie beängstigend zugleich, wenn dir ein
9-jähriges Mädchen voller Ernst und Leidenschaft erzählt, dass es
eine Ärztin werden möchte, weil es seiner Mutter das Augenlicht
wiedergeben möchte. Nach einer Stunde mit sehr tiefgründigen,
berührenden Gesprächen starteten wir mit dem sportlichen Teil des
Tages: Klettern, Basketball, Volleyball, Tanzen und weitere
Aktivitäten wurden in verschiedenen Stationen angeboten. Ich half
beim Klettern aus und sicherte die wilden Kinder, die ohne jegliche
Angst und Scheu einfach an der Kletterwand hinaufturnten–
wohingegen die Älteren zunächst sehr skeptisch waren Vertrauen zu
einer Jüngeren zu haben, dann aber umso dankbarer waren, wenn sie
heil den Boden wieder erreichten. Es war ein unglaubliches Gefühl zu
sehen, mit welch einfachen und für uns so selbstverständlichen Dingen
man Menschen glücklich machen kann! (Ein Bild findet ihr hier!)
Nach
dem Mittagessen mit vielen interessanten Gesprächen musste die
Gruppe leider wieder gehen. Aber es wird ein nächstes Mal geben, auf
das sich bereits jetzt schon sowohl die Mpaka-Camp- Bewohner als auch
die Waterford Schüler freuen!
PS:
Es gibt einen durchaus sehr interessanten Zeitungsartikel über meine
Schule in dem aktuellen Magazin GEO (Ausgabe Feb. 2014) zu lesen –
es lohnt sich also, sich mal solch eine Zeitschrift zuzulegen!