Samstag, 25. April 2015

We are all of the earth, which does not see differences of colour, religion or race. We are ‘kamhlaba’ – all of one world.

Wo auf der Erde findest du einen Ort, wo drei Schüler in drei verschiedenen Sprachen sprechen und sich doch mehr oder weniger verstehen können? Wo findest du einen Ort, wo ein Däne alles gab um ein Teil des königlichen Regiments eines afrikanischen Landes zu werden und dann den Namen „Kamhlaba“ erhielt? Wo findest du einen Ort, wo sieben Schüler von überall her zusammen in einem kleinen Besenkammer-großen Zimmer hocken um einen Hindi Film zu schauen? In Waterford Kamhlaba, einem UWC.
 
© Holly


Es ist dieser große Tag, der in den Monaten zuvor so viele Nerven kostete, so viel Papier zum skizzieren und planen verschwendete, so viele schlaflose Nächte der Vorbereitung mit sich brachte, so viel Aufregung und Lampenfieber erzeugte, so viele Schüler ins Schwitzen brachte und von jedem einfach alles abverlangte. Dieser eine Tag im Jahr. Dieser Tag, an dem man über einen kleinen Campus im winzigen Swasiland schlendern kann und nur lachenden, bunten und strahlenden Gesichtern begegnen wird. Dieser Tag der Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Denn das ist es was uns zusammenbringt.
Es war ein Erfolg. Jeder sagte das nach einem langen anstrengenden Tag des Kochens, Essens, Tanzens und Singens. Ein Tag, der wohl uns allen als wunderschöne Erinnerung im Herzen bleiben wird.
UWC DAY 2015.



PS: Mehr Bilder findet ihr auch hier ebenso wie einige ziemlich gelungene Videos über Waterford. Und selbstverständlich gibt es auch weitere Bilder in meiner eigenen Fotogalerie.

Freitag, 24. April 2015

Da kamen sie also angedüst...

... in ihrem großen weißen Mietauto, über die Grenze zwischen Südafrika und Swasiland, trotz langen Fluges noch frisch und munter: meine Familie.

Ich dachte im Voraus, es würde komisch werden diese beiden Welten, die doch so verschieden sind, zu vereinen, doch im Nachhinein betrachtet, war es gar nicht so schlimm. ;)

Meine Familie verbrachte also 2 ½ Wochen teilweise mit mir und teils ohne mich in Südafrika und Swasiland – 18 Übernachtungen in 13 verschiedenen Unterkünften – komplett selbst organisiert und es hat sich definitiv gelohnt.
Neben zahlreichen verschiedenen Game Reserves (zu Deutsch Wildreservat) in Swasiland besuchten wir natürlich auch den Krüger National Park. Ostern wurde gemeinsam mit meiner Link Family und anderen deutschen Freunden aus Swasiland in einem Nature Reserve verbracht. Am Ostersonntag konnte man also bereits am Morgen eine Herde Deutscher auf der Jagd nach Ostereiern beobachten. ;) Während ich in der Schule pauken musste, vergnügte sich meine Familie in Südafrika am Strand bei St. Lucia. Mein jüngerer Bruder kam mit mir einige Tage in die Schule und natürlich wurde auch die Schule besichtigt und Lehrer vorgestellt. Bei der „LEGENDARY“ V-Show von den Form 5s konnte meine Familie auch mal den einmaligen Waterford Spirit kennenlernen: es wurde gejubelt, angefeuert, mitgesungen, getanzt und jeder hatte Spaß während alle Altersgruppen von Schülern auf der Bühne standen und ihre Talente präsentierten. Es war wieder einmal beeindruckend!
Auch den allseits beliebten UWC Day durfte meine Familie miterleben, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte...

Colourful life – Holi Festival 2015

Wer die Buntheit des Lebens nicht zulässt, 
darf sich nicht wundern, wenn er nur schwarz-weiß sieht. 
– Verfasser unbekannt

10... 9... 8... 7... 6... 5... 4... 3... 2... 1...
Farben fliegen in die Luft. Abertausende Farben, die alle ganz verschieden in der Sonne glitzern. 
GRÜN. Und dort ein strahlendes Gesicht aus Costa Rica. 
PINK und LILA. Daneben eine Britin und ein Angolaner, die sich lachend in den Armen liegen.
ROT. Der Äthiopier, der versucht der Inderin einen Eimer farbigen Wassers über den Kopf zu schütten. 
BLAU. Ein Mädchen aus Zimbabwe, ein Norweger und eine Lehrerin aus Bulgarien, die sich gegenseitig Farbe ins Gesicht schmieren und dabei nicht aufhören können zu lachen. 
GELB. Die Sonne strahlt mit ihnen. 
BUNT – so verschieden wir auch alle sein mögen, so ähnlichen sind wir uns, wenn wir lachen – GEMEINSAM LACHEN.

© Neema

Inzwischen haben wir also April...

... April, der vierte Monat des Jahres. Wahnsinn, wie die Zeit rast!

Seit Januar ist eine ganze Menge passiert, nur hatte ich mir bisher einfach noch nicht die Zeit nehmen können euch davon zu berichten. Das werde ich jetzt versuchen nachzuholen...

Neben jeder Menge Schularbeit ereignete sich die alljährliche Karaoke Night am Anfang des Terms, zu welcher also die neuen IB1s vollends in das Waterford-Leben integriert wurden. Da im Unterschied zu den letzten beiden Jahren die Day Students keine Performance organisiert hatten, gewann also zum ersten Mal seit Langem ein Korridor des Hostels – zwei um genauer zu sein. Wir hatten zwei erste Plätze, zwei Jungs Korridore, die sich den „Fresskorb“ teilen durften. Mit „The lazy song“ und „Treasure“ konnten die Jungs wohl richtig gut überzeugen. Ob allerdings wirklich brav „brüderlich“ geteilt wurde, davon kann ich euch leider nicht allzu viel berichten! ;)

Fleißig gejubelt wurde wieder einmal bei der Swimming Gala Mitte Februar. Es war warm und sonnig – perfektes Schwimm- und Sonnenbrandwetter. ;) Die ganze Schule versammelte sich am Pool und nach etwa 4 Stunden harter Arbeit, lauthals Schreien und nassen Füßen, gewann wieder einmal GUEDES mit über 80 Punkten Vorsprung vor Henderson. Stolzer Dritter war „wie immer“ Stern. ;)

© Nicola

Nachdem am 07. Januar all unsere Äthiopier ihr Neujahr gefeiert hatten, taten es ihnen die Chinesen am 19. Februar gleich. Wir feierten Chinese New Year – mit Origami, Tanz, Musik, einem „Wunschbaum“ und vielem mehr. Nur das Feuerwerk fehlte.


© Holly
© Holly

Doch viel mehr kann ich euch davon auch nicht berichten, da ich leider Gottes an jenem Wochenende irgendwo in der Pampa in Swasiland hockte und Pflanzen zählten. Wir hatten einen Biology Field Trip mit allen IB2 Schülern, die Biologie als Leistungskurs gewählt hatten. Es war anstrengend, heiß und teils recht langweilig – doch letztendlich konnten alle im Nachhinein sagen, dass sie etwas mehr als zuvor wussten. ;)

Meinen langersehnten Midtermbreak Ende Februar verbrachte ich mit meiner Link Family in Durban... der Stadt mit der größten indischen Population außerhalb Indiens. Der Stadt, wo hinter einem weißen Strand die Hochhäuser den blauen Himmel verdecken. Der Stadt mit dem eindrucksvollen Stadion von der Fußball-WM 2010...Neben einigen Strandspaziergängen und viel indischem Essen musste auch eine Menge für die Schule gemacht werden. Aber dafür sind ja schließlich die Ferien da, hab ich Recht?! =/

Unsere Earth Hour hatten wir mal wieder etwas vorverlegt und so gingen am 20.04. pünktlich 19 Uhr alle Lichter in der Schule aus. Doch störte es jemanden? Nein, denn wir alle saßen in Decken gehüllt und mit einer Tasse heißer Schokolade in unserem Amphitheater, wo mit wenigen Solarlampen zumindest etwas Bühnenlicht geschaffen wurde. Und dann lauschten wir den Gesängen verschiedenster Schüler, den Reden und tiefsinnigen Gedichten. Schauten in den Sternenhimmel und genossen den Abend in vollen Zügen. Nach einer Stunde gingen die Lichter zwar wieder an, doch wollte noch keiner gehen und so gab es einige weitere Zugaben und gemeinsames Singen und Tanzen. Es ist doch immer wieder faszinierend, welch genialen Teamspirit wir an Waterford haben – wir sind wie eine große FAMILIE!!!

In der Schule wird es nun immer ernster. Während ich letztes Jahr noch dachte, dass es so viel stressiger und schlafloser gar nicht werden kann, wurde ich in diesem Jahr direkt im ersten Term geschockt – es geht. Und so können aus durchschnittlich 4-5 Stunden Schlaf pro Nacht dann auch plötzlich mal 2/3 Stunden durchschnittlich oder auch ganz schlaflose Nächte über Schulbüchern werden. Die ersten mündlichen Prüfungen haben wir hinter uns. Eine ausführliche Mathematik-Facharbeit wurde bereits abgegeben und für die endgültige Korrektur zum IB geschickt... Ja, es wird langsam ernst.
Tja... Und nun inzwischen habe ich schon wieder Ferien. Ich sitze in meinem Zimmer in Deutschland vor einem riesigen Berg Schulbüchern, die bis eben noch meinen gesamten Koffer füllten. Wie die Zeit doch so schnell vergehen kann... Nur noch ein weiterer Term. Und dann Prüfungen. Und dann war´s das auch schon mit den zwei Jahren in Swasiland... Gruselige Vorstellung...

Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, 
die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit 
fast keine bleibt, es zu genießen. 
- Jean-Jaques Rousseau